Freitag, August 04, 2006

1. August

Der 1. August ist in Hong Kong kein Feiertag. Trotz der fuer uns Schweizer ungewohnten Ausgangslage hat der Tag mit einem Austeller begonnen. Kate, fruehmorgens in der Buerokueche angetroffen, hat ausgerechnet an diesem Tag ein rotes T-Shirt mit einem Schweizerkreuz getragen, das sie bei einem Besuch in der Schweiz gekauft hat. Schlichter Zufall, wie sich spaeter herausstellen sollte. Diese Begebenheit hat schnell die Runde gemacht und der 1. August ist innert weniger Stunden bei unseren Leuten zum Begriff geworden. Bereits ein paar Tage zuvor waren wir beim Joggen auf den 1. August zu sprechen gekommen. Bald war klar, dass der Tag gebuehrend gefeiert werden muss. Als Hauptgericht kam fuer mich nur Zuercher Geschnetzeltes mit Roesti in Frage. Interessant wurde es, als sich Marie Ange aus Frankreich waehrend des Essens fuer einen kurzen Besuch in unserer Wohnung einfand und sich darueber wunderte, warum nicht ein typisch schweizerisches Gericht auf dem Tisch stand. Vielmehr handle es sich dabei um eine franzoesische Spezialitaet, besser bekannt als 'Crèpe de pommes de terre et boeuf aux champignons à la crème'. Ihren Ausfuehrungen nach stamme die beste Version von ihrer Grossmutter (immerhin hat mein Geschnetzeltes die Note 'parfait' erhalten). Wir haben uns ueber die Herkunft des Gerichts bis heute nicht einigen koennen. Interkultureller Austausch ist spannend und stellt manchmal Dinge in Frage, die selbstverstaendlich und bestaendig scheinen. Geschmeckt hat es dennoch allen und die herzhafte Rahmsauce (Gruss an U. aus SG :-) war ein Anreiz fuer die Anwesenden, unsere Joggingtradition weiter zu fuehren. Zentraler Punkt der Feier war ein kurzer geschichtlicher Rueckblick auf die Entstehung der Eidgenossenschaft und den Ruetlischwur. Feuerwerk gab es an diesem Tag in Hong Kong leider keins. Wie die Schweizer Zeitungen berichteten, war dies jedoch auch in Teilen der Schweiz der Fall. Die Stimmung war gut und die Leute bewiesen gutes Sitzleder. Anlaesse wie dieser helfen, die weit entfernte Heimat in die gute Stube zu holen. Und dies tut gut.

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