Freitag, September 15, 2006

Disneyland

Disneyland Hong Kong ist amuesant. Vor einer Woche haben wir unseren freien Montag dort verbracht. Am besten vor dem Betreten den Kindermodus einschalten und los gehts... Es ist erstaunlich, wie viel Wert aufs Details gelegt wird. Es beginnt damit, dass das Disneyworld eine eigene Undergrundbahnlinie erhalten hat. Beim Betreten des Zuges faellt auf, dass die Zugfenster und Haltegriffe in Mickeyform konstruiert wurden. Ueberall im Park sind Lautsprecher angebracht und an jeder Ecke ist Disneymusik zu hoeren. Auf der Hauptstrasse fahren wenige alte Autos und Busse herum und eine Acapella-Gruppe im Stile der 30er Jahre hat die Leute unterhalten. Echt gelungen. Einen Vergleich zum uns Schweizern wohlbekannten Europapark kann ich mir nicht verkneifen: Eine gewisse bis grosse Aehnlichkeit ist nicht zu leugnen. Waehrend der Europapark jedoch meiner Meinung nach mehr Wert auf Achterbahnen legt, machts Disney mit Ambiance und Liveperformances. Die Liveshow von 'Lion King' ist echt sehenswert und die am Nachmittag abgehaltene Disneyparade ist gute Unterhaltung. Spektakulaer ist das Schloss von Schneewittchen. Jeden Abend nach Einbruch der Dunkelheit wird ein Feuerwerk rund um das Schloss abgefeuert, mit Licht- und Musikunterstuetzung. An 'ooh' und 'aah' Rufen hat es nicht gemangelt und das mit recht. Es war ein gelungener Ausflug, der wiederholt werden sollte. Es ist jedoch nicht nur die Atmosphaehre, die einen schoenen Tag beschert. Die Begleitung macht den groessten Teil aus. Als Gruppe von sechs Leuten aus ebensovielen verschiedenen Laendern mangelt es selten an Gespraechsstoff. Besonders interessant sind die kleinen kulturellen Feinheiten. Dies jedoch mehr in Bezug auf die Hong Konger Bevoelkerung. In Hong Kong ist es ueblich, auf Bildern breit grinsend mit dem Victoryzeichen zu posieren. Dies ist nicht nur fuer Schweizer Verhaeltnisse witzig, auch in Neu Seeland, Suedafrika, Frankreich, Kasachstan und England findet man das herzig.

Freitag, September 01, 2006

Den Armutszyklus durchbrechen

In Zambia herrscht Armut. In Ndola beispielsweise sind 85% der Bevoelkerung arbeitslos. Als die Kupferminen privatisiert wurden, verloren Tausende ihre Jobs. In vielen Kulturen bedeutet Arbeit zu haben nicht nur Essen und Wohnen. Es geht vielmehr um Wuerde, Hoffnung und Lebensinhalt. Eine so hohe Arbeitslosigkeit hat enorme soziale und wirtschaftliche Konsequenzen. Vielerorts gibt es keine Sozialversicherungen oder sie greifen nicht. Um nicht zu verhungern, greifen einige zu teils grotesken Mitteln. In der Umgebung von Ndola werden nachts manchmal frische Graeber gepluendert, um an die neuen Anzuege zu gelangen, in denen die Toten bestattet wurden. Diese werden dann zu einem angemessenen Preis verkauft. Solche Geschehnisse zeugen von grossen gesellschaftlichen Problemen und Hoffnungslosigkeit. Vor einiger Zeit bat uns eine Organisation aus dieser Stadt um Hilfe. Sie haben sich zur Aufgabe gemacht, Arbeitslose in prekaeren Verhaeltnissen beruflich auszubilden und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Sie baten uns um Geraete wie Werkzeuge, Werkbaenke, Naehmaschinen, Computer usw. Viele dieser gebrauchten Dinge moegen bei uns als ausrangiert und ueberholt gelten. In Staedten wie Ndola haben sie jedoch das Potenzial, Leute aus der Armut herauszufuehren. Einige Zeit spaeter verliess ein Container Hong Kong in Richtung Zambia. Wie wertvoll diese Lieferung fuer die Empfaenger war, zeigt ein Auszug der Antwort, die wir einige Wochen spaeter erhalten haben: "For you, this might have been another container needing packing. For us, it has been a life changing container... On behalf of all the beneficiaries in Zambia, I thank you a million times."