Montag, Juli 30, 2007

Castle Peak (583 müM)

Beim Joggen sehen wir ihn regelmässig aus der Ferne: Den Castle Peak. Wir wollten schon lange die Aussicht von dort oben betrachten. Letzte Woche machten wir uns schliesslich am früheren Montag Morgen auf den Weg. Von der Tsing Shan Monastery aus führt eine lange und steile Treppe bis auf den Gipfel. Am Fuss des Berges warnt eine Tafel vor den Strapazen und rät nur geübten Wanderern den Aufstieg. Anfangs sind die Treppen geordnet, präpariert und regelmässig. Je weiter hinauf man kommt, desto natürlicher und unregelmässiger werden die Treppen. Nach etwa anderthalb Stunden war der Aufstieg endlich geschafft und wir konnten die Aussicht geniessen. Sie ist wirklich genial! Frustrierend war einzig die Tatsache, dass wir während des Aufstiegs laufend von rüstigen Rentnern überholt wurden. Es ist kaum zu glauben, wie fit manche Leute sind! Endlich oben angekommen, sassen diese bereits friedlich meditierend im Schatten und genossen die Aussicht. Der Radiosender ist (aus der Nähe betrachtet) erstaunlich gross und anscheinend ziemlich kraftvoll. Sorry Dani und Rolf, aus Euch hoffentlich verständlichen Gründen konnten wir keine Empfangsmessungen durchführen. Immerhin zeigt der aufgeführte Link, was gesendet wird :-) Eines ist sicher: Euch hätte es dort oben bestimmt gefallen! Http://radiostationworld.com/Locations/Hong_Kong/Radio.asp

Freitag, Juli 13, 2007

Harbin & Manzhouli

Ich wollte dem chinesischen Festland schon lange einmal einen Besuch abstatten. Dies wurde vor zwei Wochen Wirklichkeit! Zusammen mit einer bunt gemischten Gruppe (inklusive drei SchweizerInnen!) bestiegen wir den Zug gen Norden. Die Langstrecken-Reisezüge sind modern, klimatisiert und sehr sauber. Nach zwei Nächten im Zug kamen wir schliesslich in Harbin an. Harbin ist eine sehr schöne Stadt mit vielen bunten Gebäuden. Die Architektur ist stark russisch geprägt. Viele der Gebäude sind in fröhlichen Farben gehalten und präsentieren ein schönes Stadtbild. Die nächste Etappe unserer Reise war Manzhouli in der Inneren Mongolei. Die Stadt ist eine weitere Nachtreise mit dem Zug entfernt. Wir besuchten unter anderem die russische Grenze und besichtigten eine Jurtensiedlung. Jurten sind traditionelle mongolische Zelte. Die meisten Nicht-Chinesen in Manzhouli sind Russen. Raphael, ein Freund aus Kongo, war der Star schlechthin. Fast stündlich baten Leute um ein Fotoshooting, starrten ihn an oder wollten seine Haut berühren. Ihm hat's Spass gemacht. Die eindrücklichste Szene war wohl, als uns ein junger Chinese auf seinem Motorrad entdeckte. Er fuhr sogleich davon, um zehn Minuten später im Ausgangsoutfit mit einem Freund und den Freundinnen im Schlepptau wieder aufzutauchen. Auf gings zur nächsten Fotosession. Prägend war der Abend in der Jurtensiedlung. Die Einheimischen schlachteten vor unseren Augen ein Lamm, das wir später zum Nachtessen serviert bekamen. Absolut lecker und frischer als frisch. Leider machte uns ein spontaner Sturm das Nachtlager in einer der Jurten streitig; alles war durchnässt. Dafür bot die Szene eine sensationelle Kulisse für Fotos! Einen Tag später gings zurück nach Harbin. Man gewöhnt sich schnell an die Nachtzüge und beginnt, die Zugfahrt zu geniessen. In den offenen 6er Kojen auf 3 Etagen schläfts sich gut, sofern nicht ein Schnarcher gegenüber liegt. Ein Wermutstropfen war die Magenverstimmung, die fast jeden von uns einmal aufsuchte. Sie ereilte mich nach der zweiten Nacht im Reisezug und ich war froh, nach der Zugfahrt wieder festen Boden unter den Füssen zu haben. Die Leute, die wir im Norden getroffen haben, waren äusserst freundlich und freuten sich über den Besuch aus dem Süden. Ein Trip dorthin lohnt sich absolut! Die meisten Leute haben einen einfachen Lebensstil und mir ist einmal mehr aufgegangen, wie privilegiert unser Leben in der Schweiz ist!